Freitag, 10. März 2023

Telefon 0800 111 0 111 hl

Losung: Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. Psalm 121,4 

Lehrtext: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petrus 5,7

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ob das stimmt, was die eine oder der andere „Sorgen-Forscher“ herausgefunden haben will, dass 40 Prozent unserer Sorge nie eintreten, 30 Prozent bereits passiert und darum nicht mehr zu ändern sind, 10 Prozent sich um unsere Gesundheit und Krankheitsfantasien drehen, 10 Prozent sich darauf beziehen, was andere über uns denken und nur 10 Prozent berechtigt sind? Ich weiß es nicht. Aber es schadet nichts, sich mal zu überlegen, zu welchen Prozent meine Sorgen wohl gehören.

Wie gesagt, es gibt auch Sorgen, die berechtigt sind, die uns helfen, vorsichtig zu sein und mögliche Gefahren zu meiden oder zumindest davor zu warnen. Manche Sorgen macht man sich unnötigerweise. Andere hat man einfach. Du kriegst sie nicht so leicht los, weil sie oft mit Problemen verbunden sind, deren Lösung außerhalb deiner Möglichkeiten liegt. Zum Beispiel, wenn du dich um die Gesundheit eines Familienangehörigen sorgst. Oder du hast Sorgen wegen des Klimawandels oder des Kriegs in der Ukraine oder einer neuen Pandemie. Diese und andere Probleme kannst du alleine nicht schultern. Vielleicht hat der Verfasser des Lehrtextes solche vor Augen und sagt deshalb: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch."

Halbe Sorgen

In diesem Fall, so meine ich, greift das von mir leicht abgewandelte Sprichwort: ‚Geteilte Sorgen sind halbe Sorgen.' Da ist es schon mal sehr gut, wenn du jemanden hast, dem du deine Sorgen sagen kannst, und der dir aufmerksam zuhört, ohne dich gleich beschwichtigen und dir deine Sorgen ausreden zu wollen. Und wenn für dich niemand erreichbar ist, dem du deine persönlichen Sorgen sagen willst, so hast du immer noch die Möglichkeit, anonym die Telefonseelsorge* anzurufen. Das hat schon vielen geholfen. Denn oft wird es einem leichter, wenn man mal die Dinge ausgesprochen hat, die einem wie Steine auf dem Herzen liegen.

Doch die Möglichkeit, von der der Lehrtext spricht, hast du immer. Du kannst Gott von deinen großen und kleinen Sorgen erzählen und ihm am Schluss sagen:

Gebet: Herr, du weißt, worum ich mir Sorgen mache. Ich gebe sie dir jetzt und vertraue darauf, dass du für mich sorgst. Du bist ja für mich da am Tag und in der Nacht. Hast ein Ohr für mich und ein Herz. Und auch wenn ich meine Sorgen nicht loswerde, so kannst du sie doch mit mir teilen und tragen. Amen

Manche tun dann noch etwas, um ihr Gebet zu bekräftigen und die Sorgen wenigstens mal für eine gewisse Zeit loszuwerden. Sie machen einen kleinen Spaziergang, suchen sich einen „Sorgenstein“ für das, was sie konkret bedrückt, und werfen ihn in das nächste Gewässer oder ins Gebüsch. Diese kleine Handlung hat manchmal einen großen Effekt. Noch wirkungsvoller aber ist nach meiner Erfahrung, wenn du weißt, wo ein Wegkreuz steht und du deinen Sorgenstein dort ablegst. Oder du legst ihn daheim auf deine Bibel. Vielleicht hast du ja noch eine bessere Idee. 

Herzlich grüßt

Ihr / dein Hans Löhr 

*Ob mitten am Tag oder mitten in der Nacht – jeder Anrufer  bei der Telefonseelsorge erreicht eine geschulte Gesprächspartnerin. Jedem, der ihre Nummer wählt, wird garantiert, dass er anonym bleibt. Niemand muss seinen Namen nennen. Die eigene Telefonnummer wird nicht angezeigt und erscheint auch nicht auf der Telefonrechnung. Es fallen keine Kosten an. Tel.: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

5 Kommentare:

  1. Wie du glaubst, wird dir geschehen
    das steht schon in der Bibel.
    Ich versuche, meine Sorgen um Krankheit oder alles andere Dinger in Hoffnung und Glaube zu verwandeln. Meistens gelingt es.
    Krankhediten und OP's hatte ich genug in meinem Leben, aber mein Glas ist immer halb voll.
    Nach Krankheiten und Unfällen hat sich meistens ein neuer Weg ergeben, den ich vorher nicht gesehen hatte.
    So konnte ich auch ohne Abitur auf dem 2. Bildungswer Ingenieur werden. Daduch konnte ich aus meiner Armut in der Kindheit mein Leben gestalten und schöne Reisen machen.
    Wohlauf in Gottes schöne Welt.
    Die Kriege und Streitigkeiten in der Welt kann ich nicht beenden, aber beten und singen, glauben an Gottes Gnade und Hilfe und danken
    Elisabeth

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  2. Weitere Hilfe bei Sorgen und Ängsten:
    "Ich kann (bei Gefahr/Angst) weglaufen oder kämpfen oder erst einmal stehen bleiben, tief durchatmen und die Situation erst einmal bewerten
    Primäre Bewertung:
    Ist die Situation bedrohlich? JA oder NEIN?
    Sekundäre Bewertung:
    Bin ich in der Lage mit meinen Fähigkeiten diese Situation zu bewältigen?
    Bei NEIN, jemanden um Hilfe bitten!
    Ich habe diese Methode in der Reha kennengelernt Sie ist für mich ein Segen geworden.
    Ich bin dankbar, dass Gott mir durch Menschen diese Hilfe, Probleme anzugehen und zu lösen, gezeigt hat!

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    1. Ganz herzlichen Dank fürs Teilen dieser Methode.

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  3. Respekt vor der Fähigkeit, das Leseerlebnis angenehm und unterhaltsam zu gestalten. Hör nicht auf!

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    1. Vielen Dank Herr Löhr für Ihre Auslegungen zu Losung und Lehrtext. Der 1. Petrus 5.7 ist mein Konfirmationspruch und macht mich bei Sorgen zuversichtlich, dass man nicht allein ist, sondern Gott uns hilft und für uns sorgt.

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