Losung: Der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige. Daniel 2,47
Lehrtext: Paulus sprach: Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen. Apostelgeschichte 26,27-28
Liebe Leserin, lieber Leser,
»König Nebukadnezzar von Babylon warf sich vor (dem Juden) Daniel zu Boden
und befahl seinen Dienern, ihm Speiseopfer und Räucheropfer darzubringen. Er sagte zu Daniel: »Euer Gott ist wahrhaftig der Herr
über alle Götter und Könige! (Losung). Er kennt das Verborgene, sonst hättest du
nicht dieses Geheimnis enthüllen können.« (Daniel 2,46-48)
Schön wäre es, wenn sich Putin vor Selenski auf den Boden werfen würde.
Aber zum einen ist es zweifelhaft, ob der Präsident der Ukraine an Gott glaubt
und wenn ja, an welchen. Und zum anderen ist der Vater dieses Gedankens nur ein
Wunschtraum. Einen solchen träumten auch die Juden, die vom Weltreich Babylon gedemütigt und deren
Land und Tempel zerstört wurden. Der Verfasser des Danielbuches erfüllte ihn mit seinen fantastischen Heldengeschichten. Es sollte ein Trost- und Wunderbuch für die Gedemütigten sein. Es sollte zeigen,
dass der Gott des kleinen und unbedeutenden jüdischen Volkes größer und
mächtiger ist als alle Weltreiche und deren Götter zusammen. So versuchte der
Verfasser dieses Buches in guter, seelsorgerlicher Absicht, seine Landsleute
und Glaubensgenossen aufzurichten. Umso besser, wenn sie seinen Mutmachgeschichten
glaubten, wie das dann später bei den Juden wie den Christen der Fall war, nachdem
das Buch Daniel in die hebräische Bibel aufgenommen worden war.
Doch auch wenn diese Geschichten fantasievoll erfundene Erzählungen
sind, so bringen sie doch für mich bis heute die Glaubenswahrheit zum Ausdruck, dass
nur Gott und sonst niemand der Herr der Welt ist, auch über Putin, auch über Biden,
Xi Jinping, Selenski, Scholz und wie sie alle heißen. Das hilft mir, weder den Verstand noch die Hoffnung zu verlieren.
Audienz vor dem
König
Ähnlich verhält es sich mit dem Abschnitt aus der Apostelgeschichte (Lehrtext). In diesem Fall ist
Lukas der Verfasser. Dem politisch unbedeutenden Paulus wird von König Agrippa
und seiner Schwester Berenike Audienz gewährt, bei der er sein
Bekehrungserlebnis vor Damaskus erzählen kann. Doch der jüdische König von
Roms Gnaden wurde nun mal kein Christ. Und Paulus selbst erwähnt diese
Begegnung mit keinem Wort. Offensichtlich wollte Lukas mit seiner Geschichte die
Bedeutung des Paulus und somit auch seiner Theologie herausstreichen. Damit hat
er wohl dazu beigetragen, dass die Briefe des Paulus in Ehren gehalten und
aufbewahrt wurden. So konnten sie in das Neue Testament aufgenommen werden und
entfalten bis heute ihre Wirkung.
In beiden Fällen, in der Danielgeschichte und in der Apostelgeschichte werden
von den Verfassern Kunstgriffe angewandt, um das, was sie selbst für wichtig
und glaubensstärkend halten, entsprechend darzustellen. Für sie heiligte der Zweck die Mittel. Damals war das gängige Praxis, weil Glaubenswahrheiten in
Geschichten verbreitet wurden, die man sich zunächst jahrelang mündlich erzählt hatte, bevor sie aufgeschrieben wurden. Nicht die Geschichten sind
wahr, sondern das, worauf es bei ihnen ankommt. Wer sie allerdings als Tatsachen ausgibt, beschädigt sie und läuft Gefahr, für unglaubwürdig gehalten zu werden.
In der Geschichte von Daniel und von Paulus geht es auch darum, was im Psalm 119 Vers 46 steht: »Herr, ich rede von dir (von deinen Zeugnissen) vor Königen und schäme mich nicht.« In der Tat haben wir auch heute keinen Grund, unseren Glauben vor anderen zu verschweigen, wie populär und mächtig sie auch immer sein mögen. Sie sollen ruhig hören und wissen, dass da noch ein anderer über ihnen ist, der sie in der Hand hat. Das lerne ich heute aus Losung und Lehrtext.
Gebet: Herr,
wenn meine Befürchtungen und Sorgen in dieser Zeit überhandnehmen, so
mache ich mir klar, dass nichts ohne deinen Willen geschieht. Du weißt, was du
tust. Und darum will ich im Vertrauen auf dich das sagen und tun, was ich vor
meinem Glauben und Verstand verantworten kann. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Danke Herr Löhr,Ihr Gebet drückt alles aus was zu sagen ist.
AntwortenLöschenUte